Cowboys


Wer wie wir gerne Western sieht oder einfach nur Interesse an der Nordamerikanischen Geschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts hat und oder Spotschütze ist, begeistert vielleicht auch das sportliche Schießen mit Westernwaffen.

Diesen Sport kann man nach verschiedenen Verbandsrichtlinien ausüben (DSB, BDMP und BDS).

Der Bund Deutscher Sportschützen (BDS) hat hier die Nase vorn, da er auf diesem Gebiet umfangreich Disziplinen in seinem Sporthandbuch verfasst hat.

Das klassische Westernschießen (Mainmatch) ist in den Disziplinen „1890“, „1880“, „1870“ und „97/11“ geregelt. Ferner gibt es noch diverse Sidematches für die meistens noch weitere Western-Waffentypen benötigt werden (UHR mit Gewehrkaliber, einschüssige Long-Range-Waffen, etc.)

Für diese Disziplinen werden historisch korrekte Waffen benötigt, welche jedoch keine alten Originale sein müssen. In den meisten Fällen werden hierfür Nachbauten oder Originale späterer Herstellung verwendet. Dies hat zwei Gründe. Zum einen sind die alten Sammlerwaffen zum Teil nicht mehr schießfähig und zum anderen, wenn überhaupt verfügbar, meistens unbezahlbar. Da die Nachbauten nicht weniger Spaß machen oder präzise sind, stellen sie für alle Westernhobbyisten, die dem Schießsport frönen, die erste Wahl dar. Gute gebrauchte Single Action Revolver sind über Schützenfreunde oder Händler schon ab 100,00 Euro zu haben. Unterhebelrepetierer (UHR) bereits ab ca. 250,00 Euro und Querflinten ab ca. 80,00 Euro. Mit etwas Glück und Geduld kann man sich somit für um die 500,00 Euro schon eine Vollausstattung (2x SAA-Revolver; UHR; Querflinte) kaufen.

Hierbei müssen beide Revolver das gleiche Kaliber haben (ab .38Sp - .45LC) und günstiger weise der UHR dasselbe Kaliber, da man dann weniger verschiedene Kaliber kaufen muss.
Historisch ist hierbei das Kaliber .44-40 das optimale, da es damals wie heute sowohl im Revolver als auch in dem UHR Verwendung fand und findet. Aus Kostengründen wählen viele Sportschützen jedoch lieber die Kaliber .45LC (im Revolver historisch korrekt) oder .357Mag.. Dieses Kaliber (.357 Mag.) ist sehr präzise, kostengünstig und man kann mit diesen Waffen auch das noch günstigere und wesentlich weicher zu schießende Kaliber .38 Spezial verwenden.

Alle genannten Kaliber lassen sich auch Wiederladen. Hierfür muss man an einer Schulung mit Test teilnehmen, welche staatlich geprüft wird. Da wir für das Westernschießen ausnahmslos Munition mit Bleigeschossen verwenden, kann man hier viel Geld sparen (ca. 40 – 60%), da Fabrikmunition, speziell in den größeren Kalibern (.44-40 und .45LC), schnell recht teuer ist. Ferner macht es Spaß die selbst hergestellte Munition im sportlichen Wettkampf zu nutzen. Man weiß, was man hat und kann sich die Laborierung auch den persönlichen Wünschen und Waffen anpassen (z.B. weniger Rückschlag).




Bei den Schrotflinten werden die Querflinten mit außenliegenden Hähnen üblicherweise genutzt. In der Disziplin „1890“ dürfen diese auch innenliegend sein und man kann alternativ, in der Disziplin „97/11“ jedoch muss man eine Vorderschaftrepetierflinte vom Typ 1897 Winchester oder Nachbau verwenden. Vom Kaliber her empfiehlt sich 12/70, da in beiden Waffentypen verwendbar und am günstigsten. Auch hier wird ausschließlich mit Blei geschossen. Schrotpatronen werden üblicherweise nicht wiedergeladen, da es aus Kostengründen keinen Sinn macht.

Zum Outfit sollte ein Hut, ein einfarbiges Woll- / Jeanshemd, eine Jeans mit passender Gürtelschnalle und Westernstiefel gehören. Ferner sollten ein Halstuch und eine Weste nicht fehlen. Letztlich kann die Liste noch erheblich umfangreicher werden, nur fängt ein Jeder erst einmal an und alles Weitere ergibt sich im Laufe der Zeit ggf. ganz von alleine.

Für eine Grundausstattung sollte auch hier mit ca. 200-500 Euro gerechnet werden. Aber keine Angst, wir erheben keinen Anspruch auf absolute Perfektion. Bei den offiziellen Meisterschaften sollte man als aktiver Teilnehmer jedoch dem Sporthandbuch entsprechend ausstattet auftreten. Gästen und Gastschützen sind hiervon weitestgehend befreit. Pflicht ist jedoch auch hier, wie bei den Sportschützen immer, sicherheitsbedingt Augen- und Ohrenschutz.

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